Chronik der FFW Darstein

Die Geschichte der Feuerwehr Darstein

Nach den deutschen Einigungskriegen ordnete das königliche Bezirksamt Bad Bergzabern am 23.10.1871 an, dass die sich in Schwanheim befindliche Feuerspritze gemeinschaftlich von  allen Gemeinden im Luger Tal genutzt werden solle. Zunächst stimmten die Gemeinden dieser Maßnahme zu. Im Laufe der Zeit stellte sich die Stationierung der Feuerspritze in Schwanheim für die umliegenden Gemeinden als wenig praktikabel dar. Musste die Spritze im Brandfalle doch unter Umständen eine weite Entfernung zurücklegen. Dies gipfelte 1878 in einer gerichtlichen Auseinandersetzung um die Aufhebung der gemeinschaftlichen Nutzung der Feuerspritze.

 

Vermutlich führte dieser Unmut der Bürger in den Nachbargemeinden  zur Anschaffung von Feuerspritzen in den Orten im Luger Tal. So erhielt Darstein 1877 eine eigene kleine Quartierspritze.

1880 wurde zur Verbesserung des Brandschutzes das Feuerlöschwesen in der Pfalz durch eine einheitliche distriktpolizeiliche Feuerlöschordnung neu organisiert. Aufgrund dieses Erlasses, gründete sich schließlich im Jahre 1881 das erste "Feuerwehr Commando Darstein". Die Freiwillige Feuerwehr Darstein war geboren.

Sukzessive wurden in den Folgejahren weitere Feuerwehrgerätschaften zur Verbesserung des Brandschutzes im Ort angeschafft, was Dokumente und Unterlagen belegen. So zum Beispiel 1884 Blechhotten, 1903 eine Schlauchhaspel  sowie 1904 ein Feuerwehrschlauch.

Seit 1907 forderte der Gemeinderat, auch aus Brandschutzgründen, eine eigene Wasserleitung für Darstein. Dieser Wunsch blieb bis 1935 unerfüllt, sodass die sog. "Weed" nicht nur als Waschplatz und Viehtränke, sondern auch als Löschwasserreserve diente.

Laut Erzählungen wurde das Löschwasser im Brandfalle weitgehend aus den verschiedenen Dorfbrunnen mit sog. "Schöpfbollen" entnommen, mit Blechhotten an die Brandstelle transportiert und schließlich in die Quartierspritze gefüllt. Die Feuerwehrmänner pumpten das Löschwasser anschließend mit Manneskraft auf den Brandherd.

Über die Zeit des Zweiten Weltkriegs und 15 Jahre darüber hinaus liegen keine weiteren Quellen vor. Erst 1959/60 lässt sich die Geschichte der FFW Darstein wieder nachvollziehen.

So wurden in dieser Zeit die noch heute existenten Räumlichkeiten zur Unterbringung des Geräts im Keller des alten Schulhauses  (das heutige Dorfgemeinschafshaus) geschaffen. In den Jahren 1988 bis 1989 wurden  die Kellergewölbe im alten Schulhaus, die bisher als Lagerstätte für Kohle und Lebensmittel benutzt wurden,  zum Mannschaftsraum mit Theke ausgebaut und zu den bisherigen Lagerräumen von der Feuerwehr mit genutzt.

Nach exakt 100 Jahren Dienstzeit wurde die Quartierspritze im Jahre 1977 endlich durch das erste Tragkraftspritzenfahrzeug der Wehr ersetzt.  Die Quartierspritze, die in den 80er Jahren von Mitgliedern der Darsteiner Wehr restauriert  wurde, findet jedoch seither bis zum heutigen Tag  bei zahlreichen Festumzügen im Umkreis Verwendung.

 

1979 schaffte man zum Schutze des Fahrzeugs vor Wettereinflüssen eine Fertiggarage an, welche bis ins Jahr 2004 die Feuerwehrfahrzeuge der FFW Darstein beherbergte. Die Schutzkleidung brachte man in den Kellerräumen des Dorfgemeinschaftshauses unter.  

Anno 1981 feierte die Darsteiner Feuerwehr  ihr 100-jähriges Bestehen mit einem dreitägigen Festakt im damaligen Neubaugebiet. Mit Festumzug und großem Festzelt verbunden mit dem 9.Verbandsgemeindefeuerwehrfest.

Um die Jahrtausendwende wurden allmählich die Probleme mit Feuchtigkeit in den Kellerräumen des Dorfgemeinschaftshauses immer Brisanter. Die Schutzkleidung der Feuerwehrangehörigen war dort untergebracht und wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Auf Grund verschiedener Fahrzeugwechsel und Neuanschaffungen, bei den Feuerwehren  in den anderen Orten der Verbandsgemeinde, sollte auch in naher Zukunft ein neueres Tragkraftspritzenfahrzeug nach Darstein.

Somit entschloss man sich 2004 zu einem Gerätehausneubau am Dorfgemeinschaftshaus. Dieser sollte dann die Gerätschaften und Schutzkleidung in beheizten Räumlichkeiten unterbringen.

Der Zeitpunkt der Einweihung des neuen Gerätehauses  fiel exakt auf das 125-jährige Bestehen der FFW Darstein.

In einem Festakt im März 2006 weihte der damalige Ministerpräsident Kurt Beck das weitgehend in Eigenleistung errichtete Gerätehaus ein. Dies war ein weiterer Fortschritt in der Geschichte der Feuerwehr Darstein.  

In den darauffolgenden Jahren wurden die Probleme in den Unterrichtsräumen im  Keller des Dorfgemeinschaftshauses weiterhin größer. Durch die gut gemeinte Abmauerung im Erdbereich der Außenwände beim Umbau des Dorfgemeinschaftshauses Ende der 90er Jahre  konnte die Feuchtigkeit der Sandsteine nicht mehr nach außen entweichen. So hatte es zur Folge, dass in den nachfolgenden Jahren die Feuchtigkeit in den Kellerräumen größer wurde, und sich die Sachlage 2009 zuspitzte. Die Wehrführung suchte nach Lösungen die Problematik  in den Griff zu bekommen. Aber die hervorgebrachten Vorschläge stießen beim Träger der Feuerwehr, der Verbandsgemeinde in Hauenstein, in den Jahren danach immer wieder auf Ablehnung. Da die Räumlichkeiten des Dorfgemeinschaftshauses der Ortsgemeinde Darstein gehörten, wurde diese im Jahr 2014 mit in die Problematik mit einbezogen.

So konnte dann endlich nach langer Zeit in den Sitzungen des Orts- und Verbandsgemeinderates im Sommer 2016 der Beschluss gefasst werden, Geld in die Räumlichkeiten für Material einer Lüftungsanlage und später in für die Wandsanierung des Kellergewölbes  zu investieren. Die Arbeiten zur Installation der Lüftungsanlage wurden schließlich wie in den Jahrzehnten zuvor wieder in Eigenleistung von den Kameraden der Feuerwehr Darstein im November 2016 ausgeführt.  

Im Frühjahr  2017 begann man mit dem Abreißen der Holzverschalungen und dem Freilegen der Sandsteine im Kellergewölbe des Dorfgemeinschaftshauses. Eine ortsnahe Firma begann die Sandsteine mit atmungsaktivem Kalkputz zu versehen. Die Renovierungsarbeiten der Unterrichtsräume zogen sich schließlich bis ins Spätjahr 2017 hinein.

Nach einem frischen Anstrich und dem Einräumen der Räumlichkeiten konnte die Feuerwehr Darstein dann ihre Unterrichtsräume rechtzeitig vor Wintereinbruch Ende 2017 beziehen und wieder in gewohnter Weise ihren Unterricht durchführen.Ein weiteres Problem hatten die Wehrleute mit ihrem Feuerwehrfahrzeug in den Jahren 2013 bis 2017. Denn legt man die Nutzungsdauer von 25 Jahren für Feuerwehrfahrzeuge zu Grunde, hätte das Tragkraftspritzenfahrzeug  Baujahr 1987 der Feuerwehr Darstein schon 2012 ersetzt werden müssen. Leider kam es in den vergangen Jahren immer wieder dazu, dass man für das kleine Gerätehaus, welches  im Jahr 2004 erbaut wurde, nach heutiger Norm kein geeignetes Fahrzeug finden konnte.

Im Mai 2017 konnte die Verbandsgemeinde schließlich ein gebrauchtes Fahrzeug,  das zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt war, finden.  Dieses war nach zahlreichen Umbauarbeiten Ende 2017 einsatzbereit und konnte somit im November 2018 offiziell übergeben werden.  

C. Leiser & D. Stoffel